Goldschmiedebedarf

Ein Glossar - erarbeitet von Artsupport GmbH

Die Artsupport GmbH liefert den gesamten Goldschmiedebedarf. Von Zangen und Scheren, Sägebögen und -blätter, Bohrer und Fräser, Feilen und Hämmer über Poliermittel und Wachs. Für die Bearbeitung der unterschiedlichsten Metallen und Materialien finden Sie bei uns das richtige Werkzeug. Für jeden einzelnen Produktionsschritt können Sie das passende Werkzeug zur Hand nehmen, damit Sie mit dem besten Ergebnis für die praktische Ausführung Ihrer Ideen rechnen können. Das Sortiment von Artsupport reicht von Lasergeräten, über 3D-Drucker bis zum Goldschmiedehammer oder der Minitaturpolierbürste. Wir nehmen neue Techniken rasch in unser Sortiment auf und vernachlässigen gleichzeitig die altbewährten Bearbeitungsmethoden nicht.

 

Werkzeug für den Goldschmied

Ende des 17. Jahrhunderts ist in Zürich erstmals die Unterscheidung zwischen dem Gold- und dem Silberarbeiter greifbar. Eine Ausdifferenzierung des Berufes des Goldschmiedes, der bis dahin alle edelmetallverarbeitenden Berufe umschloss, lässt sich seither fassen. Es haben sich die heute bekannten Berufe des Edelmetallgewerbes herausgebildet, namentlich der des Goldschmieds, Silber-schmieds, Juwelenfassers und Graveurs.

Der Goldschmied fertigt vorwiegend Schmuck aus den Edelmetallen Gold, Platin, Palladium und Silber, der oft mit Edel- und Schmucksteinen verziert ist. Die Aufgabe des Juwelenfassers besteht darin, die Edelsteine in Schmuck und Gerät zu fassen. Der Silberschmied hingegen stellt hauptsächlich Geräte wie Schalen, Kannen, Becher und Besteck her.

Die spezifischen Techniken der Gold- und Silberschmiede sind vielfältig und beide Berufsgruppen sind dazu ausgebildet, sie auszuführen. Die Masse der hergestellten Objekte erfordern aber eine charakteristische Anwendungen der unterschiedlichen Techniken und so lassen sich auch bei diesen Spezialisierungen feststellen.

 

Metalle lassen sich sowohl durch spanlose, wie auch durch spanende Techniken verformen. Die spanlose Bearbeitung kann im Kaltzustand – wie zum Beispiel beim Treiben – oder mit Wärmeeinwirkung – wie beim Giessen – durchgeführt werden. Das Metall wird umgeformt, wobei das Werkstück dabei sein Gewicht behält, denn es wird kein Metall abgetragen. Spanende Techniken – zum Beispiel das Feilen oder Bohren – zeichnen sich dadurch aus, dass Metall abgetragen wird. Das Werkstück wird somit leichter und es entstehen Metallreste, die neu eingeschmolzen werden müssen.

 

 

Schmieden

Das Schmieden, der Namensgeber der Berufsgruppen, ist eine Verformung des Metalls mittels eines Hammers. Beim Schmieden werden Barren, Stäbe und Bleche durch Dehnen, Strecken und Stauchen in die gewünschte Form gebracht. Die Edelmetalle und auch die Buntmetalle werden im Kaltzustand geschmiedet. Der gebräuchlichste Hammer für Schmiedearbeiten ist eine schwere Ausführung des Planier-, beziehungsweise des Bretthammers – dieser besteht aus einer Bahn und einer Finne. Für differenzierte Schmiedearbeiten werden mehrere Hämmer benötigt, welche sich in Form und Grösse erheblich unterscheiden können. Die Grösse, beziehungsweise das Gewicht des ausgewählten Hammers steht im Verhältnis zum Werkstück. Als Unterlage für Schmiedearbeiten werden Brett‐, Horn‐ und Faustambosse benutzt. Für das Schmieden von Ringen wird ein spezieller Ringriegel aus gehärtetem Werkzeugstahl verwendet.

 

 

Treiben

Unter dem Begriff des Treibens wird eine Sammelbezeichnung für die Verformung von Blechen mittels Hammer oder Punzen verstanden. Das Blech wird dabei gedehnt oder gestaucht und in die gewünschte Form gebracht. Als Treibunterlagen werden Stiftambosse, Sperrhaken, Anken, Stauchmatrizen, Treibambosse und -fäuste oder Holzunterlagen verwendet. Beim Ziselieren – das Treiben mittels Punzen – wird als Treibunterlage eine Treibkugel verwendet, die mit dehnbarem Treibkitt gefüllt ist, für die Fixierung des Werkstücks. Der Goldschmied treibt Hohlteile, der Silber-schmied wendet das Treiben zur Formung von Geräten an und der Ziseleur treibt ein Relief in das Blech.

 

 

Walzen, Ziehen, Biegen

Das Metall wird durch die mechanische Umformung im Kaltzustand – mithilfe von Walzen und Ziehen – für die Weiterverarbeitung vorbereitet. Durch Walzen werden Bleche und Drähte im Querschnitt geformt. Das Werkstück wird zwischen zwei gegeneinander laufende Walzenkörper eingeführt, deren Zwischenraum enger als das zu bearbeitende Werkstück ist. Das Walzgut wird dünner und dehnt sich vorwiegend in die Länge, ein wenig aber auch in die Breite aus. Profile wie Drähte oder Rohre werden mithilfe eines Zieheisens auf einen gewünschten Querschnitt umgeformt. Dabei wird das Werkstück durch die kontinuierlich kleiner werdenden Öffnungen des Zieheisens gezogen; es nimmt dabei den gewünschten Querschnitt an und wird gleichzeitig länger. Beim Biegen wird ein Blech, beziehungsweise Draht, von Hand oder mit geeignetem Werkzeug – wie Zangen oder Biegemaschinen – umgeformt. Die Materialstärke, sowie der Querschnitt des Werkstücks werden dabei nicht bedeutend verändert.

 

 

Giessen

Das Giessen einer Werkform besteht aus mehreren, voneinander getrennten Tätigkeiten, nämlich dem Herstellen der Gussform, dem Schmelzen des Giessgutes und dem Giessen.

Der mit dem kleinsten Aufwand durchzuführende Guss für einfache Formen wie Platten oder Drähte wird mit dem Sturzguss in die Kokille erreicht. Die Kokille besteht aus Stahl und das Metall, welches in einem Tiegel geschmolzen wurde, kann mittels Schwerkraft in die Form gegossen werden. Der Gussrohling muss im Anschluss überschmiedet werden, um das Metallgefüge zu verdichten. Die anderen Gussformen setzen ein Modell voraus. Beim Sandguss kann das Modell aus Metall oder einem anderen festen Werkstoff bestehen. Gut im Sandgussverfahren umzusetzen sind grössere, massive Objekte ohne Hinterschnitte. Das Modell wird zur einen Hälfte in Sand gedrückt. Der Sand ist ölgebunden und befindet sich in einem sogenannten Kasten. Nach dem Auftragen eines Trennmittels, wie zum Beispiel Talk, wird das Gegenstück des Kastens aufgesetzt und die andere Hälfte des Modells mit Sand aufgestampft. Das Trennen der Kästen ermöglicht das Herausnehmen des Modells, wobei die Negativform des Modells im Sand übrigbleibt. Die Luft- und Gusskanäle können nun im Sand herausgeformt werden und anschliessend werden die Kästen wieder gleich zusammengesetzt. In die Hohlform kann nun das Metall im Sturzguss hineinfliessen. Nach dem Abkühlen des Gussstückes kann dieses entnommen werden; die Sandform wird dabei zerstört.

Eine besondere Gussart ist der Sturzguss in Ossa Sepia. Der Ossa Sepia‐Guss ist für kleinere Werkstücke wie Ringe und freie Formen geeignet. Das Modell wird je zur Hälfte in einen Teil der Ossa Sepia‐Schale gedrückt und nach dem Entfernen kann das Metall in die Hohlform fliessen. Die Schale verbrennt zum Teil und die Güsse sind dementsprechend ungenau. Dafür zeigen die Gussrohlinge eine unverkennbare Oberflächenstruktur, die für Gestaltungszwecke eingesetzt werden kann.

Die meist verbreitete Gussart in der Edelmetallbranche ist der Schleuderguss – er zählt zu den präzisesten Gussverfahren. Beim Schleuderguss wird das Modell aus Wachs unter Vakuum in eine keramische Masse eingebettet. Nach dem Trockenen der Einbettmasse kann das Wachs in einem Ofen ausgeschmolzen, beziehungsweise verbrannt werden. Das sogenannte Wachsausschmelzverfahren lässt in der Einbettmasse einen Hohlraum zurück, der dem Wachsmodell entspricht. Die so entstandene Gussform kann nun in die Schleudergussmaschine eingesetzt werden und das flüssige Metall wird durch Zentrifugalkraft in die Form geschleudert. Nach dem Abkühlen der Gussform muss der Mantel aus Einbettmasse mechanisch zerstört werden. Mit dem Schleudergussverfahren sind serielle Güsse mit feiner Oberflächenstruktur möglich. Ein ähnliches Verfahren ist der Standguss. Bei diesem wird nach dem Wachsausschmelzverfahren das flüssige Metall unter Vakuum im Stand gegossen.

 

 

Trennende Techniken

Trennende Techniken werden im Kaltzustand des Werkstückes durchgeführt. Die Arbeit mit einem Seitenschneider oder einer Metallschere ist spanlos. Die anderen trennenden Techniken sind spanend.

 

 

Schneiden, Sägen, Feilen, Bohren, Fräsen

Bleche lassen sich durch Schneiden mittels einer speziellen Schere trennen. Die Technik des Schneidens hinterlässt im Gegensatz zum Sägen zum Teil Quetschspuren und kann das Blech deformieren. Ein Draht wird mit einem Seitenschneider getrennt und hinterlässt Werkzeugspuren; der Abschnitt muss zwangsläufig überarbeitet werden.

Beim Sägen wird der Werkstoff mittels eines Sägeblatts getrennt. Das Sägeblatt gibt auch die Breite des Sägeschnitts vor, der durch die Sägetechnik nicht glatt entstehen kann. Jedoch kann die Säge so präzise geführt werden, dass keine weitere Überarbeitung mit der Feile nötig wird.

Feilen ist wie das Sägen eine spanabhebende Technik – es wird Metall abgetragen. Durch das Feilen ist eine präzise Oberflächenbearbeitung bei gegossenen, geschmiedeten und montierten Werkstücken möglich. Auch wird es bei der Modellherstellung eingesetzt. Der Feilprozess lässt sich in zwei Schritte unterteilen: das grobe Fassonfeilen und das feinere Schlichten.

Ebenfalls spanabhebende Techniken sind das Bohren und Fräsen. Beim Bohren wird ein Werkstück zylindrisch angebohrt oder ganz durchbohrt mittels eines rotierenden Schneidewerkzeugs. Bis in die 1940er Jahre war der Dreul sehr verbreitet, bis er von den elektrisch betriebenen Hängebohrmaschinen, welche mit einer biegsamen Welle ausgestattet sind, verdrängt wurde. In der modernen Produktion sind Mikromotoren im Einsatz, die widerstandsfähiger und mehr Leistung erbringen können als einen Hängebohrmotor. Der Fräser, der auch zu den rotierenden Werkzeugen zu zählen ist, ergänzt das Feilen. Es sind Oberflächenstrukturen machbar; dazu kommt er an Stellen zum Einsatz, die der Feile wegen ihrer Form und Grösse verwehrt bleiben.

 

 

Verbindende Techniken

Verbindungen lassen sich mittels Wärmeeinwirkung – wie Löten und Schweissen – bewerkstelligen. Ist dies nicht möglich, werden Techniken verwendet – wie Nieten oder Schrauben – die im Kaltzustand durchgeführt werden können. Gegen die Wärmeeinwirkung können mehrere Gründe sprechen: das Werkstück ist hitzeempfindlich oder das Metall darf seine Spannung nicht verlieren. Durch die Wärmeeinwirkung wird das Metall zwangsläufig geglüht und somit rekristallisiert – es wird wieder weich. Ein weiterer Grund besteht darin, dass die Techniken, die im Kaltzustand durchgeführt werden, rückgängig gemacht werden können; die Verbindung ist mit wenig Aufwand reversibel.

 

 

Löten, Schweissen

Unter der Technik des Lötens wird eine Verbindung von metallischen Werkstoffen mittels Lot verstanden. Unterschieden wird zwischen Weichlötungen mit einem Schmelzpunkt unter 450° C und solcher mit höherer Temperatur – der Hartlötung. Die Metalle werden durch das Löten untrennbar miteinander verbunden. Das Lot ist eine spezielle Legierung, die den gleichen Feingehalt aufweisen muss wie das Grundmetall, einzig der Schmelzpunkt liegt durch die Legierung mit niedrigschmelzenden Zusatzmetallen tiefer. Beim Löten wird das Werkstück auch ausgeglüht, es wird dementsprechend wieder weich. Ferner ist zu berücksichtigen, dass die Metalle eine gewisse Wärmeausdehnung aufweisen, welche das Werkstück verziehen können. Auch anspruchsvoll wird das Löten bei der Verbindung von unterschiedlichen Metallen, da sie verschiedene Ausdehnungskoeffizienten aufweisen.

Das Schweissen ist ebenfalls eine unlösbare Verbindung von Metallen, aber ohne Verwendung von Lot. Anstelle des Lotes wird ein Schweissdraht verwendet, der aus der gleichen Legierung wie das zu verbindende Stück besteht. Die Technik des Schweissens spielt in der Verarbeitung von Edelmetallen eine untergeordnete Rolle. Angewendet kann es vor allem bei Platin werden, denn die anderen Edelmetalle haben eine zu gute Wärmeleitfähigkeit.

 

 

Laserschweissen

Ein grosser Vorteil lasergeschweisster Objekte ist der durch den im Vergleich zu anderen Schweissverfahren geringere, konzentrierte Energieeintrag in das Werkstück. Die Folge ist unter anderem ein geringerer thermisch bedingter Verzug. In der Schmuck- und Uhrenherstellung sind Laserschweissgeräte auch in der Reparaturarbeit nicht mehr wegzudenken. So können Reparaturnähte in der Nähe von Edelsteinen oder alten Lotstellen platziert werden, ohne das Werkstück zu gefährden. Laserschweissnähte sind auch an schwer zugänglichen Stellen möglich, so kann der Goldschmied viel Zeit einsparen, weil er die Werkstücke nicht demontieren muss. In der Produktion sind schmale und schlanke Schweissnahtformen essentiell. Es sind porenfreie Nähte machbar, die im Gegensatz zu einer Hartlötung, keinen Farbunterschied zum Grundmetall aufweisen. Weiter kann die Technik des Laserschweissens auch als Montierhilfe genutzt werden. Arbeitsschritte, die früher zeitaufwändig in Gips oder mit Bindedraht für die Lötung fixiert worden sind, sind heute zeitsparend mit einer Punktlaserschweissung möglich.

 

 

Nieten, Schrauben

Zu den verbindenden Techniken ohne Wärmeeinwirkung werden das Nieten und das Schrauben gerechnet. Durch eine Niete können bewegliche, sowie starre Verbindungen von mehreren Werkstückteilen gebildet werden. Die Nietverbindung ist nur lösbar durch die Zerstörung der Niete. Eingesetzt wird sie vor allem bei der Verbindung von unterschiedlichen Metallen, wie auch bei der Verbindung von Edel‐ und Nichtedelmetallen. Auch die Verbindungen von beweglichen Teilen werden durch Nieten erreicht – dabei kann der Nietkopf auch einen dekorativen Charakter annehmen. Das Schrauben ist eine Verbindung, die mit Schrauben, auch in Verbindung mit Muttern, erreicht wird. Die einzelnen Teile der verschraubten Objekte können jederzeit wieder gelöst werden. Um stabile Gewinde in Edelmetall schneiden zu können, muss auf spezielle Schneidewerkzeuge zurückgegriffen werden.

 

 

Spezifische Techniken des Silberschmieds

Treiben ist die häufigste Arbeitstechnik des Silberschmieds. Flache Platten oder Bleche werden mit unterschiedlichen Hämmern zu Hohlkörpern geformt, indem genau bestimmte Bereiche der Zuschnitte mit dem Hammer entweder durch Dehnung vertieft oder Randpartien durch Stauchen aufgezogen werden. Es handelt sich beim Treiben um einen Oberbegriff, unter welchem neben dem Dehnen und Stauchen, Techniken wie Aufziehen, Einziehen, Prellen, Austiefen, Flächenschlagen, Rippenschlagen, Spannen und Planieren gezählt werden. Auch das Ziselieren ist eine Treibtechnik, bei welcher der Werkstoff nicht direkt mit dem Hammer bearbeitet wird, sondern mit einem Zwischenwerkzeug – dem Punzen.

 

 

Aufziehen

Beim Aufziehen eines runden Hohlkörpers wird ein flaches Blech durch Stauchen und Verdichten von aussen geformt. Nach dem Anschlagen werden in die Blechronde auf einem Faltenholz radial, von aussen bis zur vorgesehenen Bodenfläche, Falten eingetieft. Dadurch stellt sich der Randbereich winklig zur Bodenfläche auf, was den Aufziehvorgang erleichtert. Der Aufziehvorgang geschieht durch konzentrisches Hämmern mit dem Aufziehhammer, verbunden mit regelmässigen Drehungen, von der Bodenfäche bis zum äusseren Rand. Das Metall wird gestaucht und die Falten werden eingearbeitet. Regelmässiges Zwischenglühen gehört zwingend zu diesem Prozess, der mehrmals wiederholt werden muss.

 

 

Einziehen

Müssen bei einem Hohlkörper bestimmte Partien enger gemacht werden, wird die Technik des Einziehens angewandt. Das Werkstück muss so gehalten werden, dass die Aufprallstelle des Hammers hohl liegt; die Aufprallstelle befindet sich dabei nicht auf dem Amboss. Beim Aufziehen und Einziehen werden bevorzugt Holzformen als Unterlage verwendet, um scharfe Hammerspuren zu vermeiden. Wo dies nicht möglich ist, kommen auch solche aus Stahl zur Anwendung. Um mittels dieser Techniken Hohlwaren herzustellen, müssen die Arbeitsgänge sooft wiederholt und die Werkstücke regelmässig geglüht werden, um das Metall zu rekristallisieren, bis die gewünschte Form erreicht ist.

 

 

Austiefen

Bei der Technik des Austiefens wird die Ronde durch Dehnen, beziehungsweise durch Verdichten des Metalls buckelig oder halbkugelförmig umgeformt. Beim Austiefen werden im Gegensatz zum Aufziehen die Hammerschläge an der Innenseite des Hohlkörpers gesetzt. Als Unterlage werden weiche Unterlagen wie Sandkissen, Kitt oder Bleiblöcke verwendet. Unterlagen aus Stahl weisen muldenförmige Formen auf, sogenannte Anken. Dicke Bleche lassen sich auch auf einem Stahlamboss als Unterlage mit einem Kugelhammer, der in kreisenden Bewegungen geführt wird, austiefen.

 

 

Planieren

Die getriebenen Hohlkörper werden anschliessend mit Planierhämmern, die in der Grösse und der Form dem Werkstück angepasst sind, geglättet. Beim Planieren wird mit gleichmässigen und dicht geführten, meist kreisenden Hammerschlägen auf einer Eisenunterlage die gewünschte straffe Form erzeugt. Der Hohlkörper wird beim Planieren gedehnt, beziehungsweise grösser, was beim Treiben der Rohform berücksichtigt werden muss.

 

 

Ziselieren

Beim Ziselieren handelt es sich um ein Herausarbeiten eines Reliefs aus einem Blech. Die wichtigsten Werkzeuge zum Ziselieren sind die Punzen und der Ziselierhammer. Das Blech wird auf einer Ziselierkugel auf speziellem Kitt befestigt. Für ein Flachrelief werden die Konturen geschrotet und anschliessend wird das Blech mit Setz- und Flachpunzen von der Vorderseite her abgesetzt. Mit den Modellierpunzen wird das Relief von der Rückseite ins Metall getrieben. Von der Vorderseite lässt sich das geformte Blech detailgenau bearbeiten und wird mit einem Planierpunzen auf hartem Kitt geglättet. Für Hochreliefs wird das Blech mit dem Hammer auf Sandkissen und Holzunterlagen von der Rückseite her bearbeitet, bevor von der Vorderseite her die genaue Reliefgestaltung mittels Punzen erfolgen kann. Je grösser die Metallbewegungen sind, umso häufiger muss das Werkstück vom Kitt gelöst und geglüht werden.

 

 

Spezifische Techniken des Goldschmieds

Auch der Goldschmied treibt und schmiedet das Metall, aber in einem viel kleineren Massstab als der Silberschmied. Da der Goldschmied hauptsächlich Schmuck herstellt, ist er an die Anatomie des Menschen gebunden. Es ist nicht ausreichend, ein gestalterisch harmonisches Schmuckstück herzustellen, es muss auch tragbar sein. Ein Ohrschmuck darf zum Beispiel nicht zu schwer ausfallen und Fingerringe sollten für den Alltag nicht zu gross gestaltet werden. Da der Edelstein oft im Mittelpunkt der Schmuckgestaltung steht, ist die Fassung auch der erste Arbeitsschritt, den der Goldschmied ausführt. Die Form des Schmucks entsteht nach dem Edelstein; am Edelstein wird grundsätzlich nicht geschliffen, um ihn in die perfekte Form zu bringen. Harmonische Proportionen werden durch die Gestaltung des Metalls geschaffen. Die Fassungsart gibt ebenfalls der Edelstein vor; es ist von dessen Eigenschaften abhängig, ob er in eine Fassung offen mit Griffen, oder in einer Zarge gefasst wird. Es kommt darauf an, ob das Mineral zusätzliches seitliches Licht benötigt, um seine Schönheit gänzlich entfalten zu können, da es in einer geschlossenen Fassung zu dunkel wirkt.

 

 

Spezifische Techniken des Juwelenfassers

Die Zargen­, beziehungsweise die Kastenfassung ist eine geschlossene Fassungsart und ist besonders schützend für den Edelstein, da die Fassung den Stein ganzheitlich umschliesst. Andererseits verdeckt der Metallrand verhältnismässig viel vom Edelstein und dieser erscheint dadurch kleiner. Ist die Materialstärke der Zarge genügend dick, lässt sich die Steinauflage mit dem Stichel herausschneiden oder sie wird herausgefräst. Ist die Wandung relativ dünn, muss ein Steinsitz aus einem Runddraht eingelötet werden. Je konischer die Fassung gestaltet ist, umso dicker muss die Wandung beschaffen sein, um den Steinsitz schneiden zu können.

Bei der Griff‐, Krappen- oder Châtonfassung sind verschiedene Variationen und Konstruktionsmöglichkeiten ausführbar. In der Konstruktion kann zwischen Châtonfassungen mit und ohne Zargen unterschieden werden. Der Edelstein wird bei der Châtonfassung nur an einigen Punkten festgehalten. Dadurch erscheint der Edelstein gross. Dünne Drähte, die für Griffe verwendet werden, dürfen nicht zu weich sein, weil sie alleine den Edelstein tragen müssen.

Die für den Juwelenfasser anspruchsvollste Fassungsart ist die Kornfassung. Wenn einzelne Partien ausgefasst werden, kommt diese Verschnitttechnik zum Einsatz. Unterschieden wird dabei die Pavé-, Faden-, Karo‐ und Dreiecks‐, sowie die Inkrustationsfassung. Der Steinsitz des Edelsteines ist direkt in das Objekt gefräst und er wird von einigen wenigen Punkten gehalten. Der Juwelenfasser kann das Korn aufstellen, indem er Material rund um den Stein in der gewünschten Form einschneidet. Diese Fassungsart kommt vor allem bei Juwelenarbeiten zum Einsatz, bei denen Flächen aus Edelsteinen erscheinen. Bei dieser Fassungsart stellt der Goldschmied das Schmuckstück her, fräst möglicherweise den Steinsitz für die Edelsteine und sägt die Hinterseite à jour. Das À jour Sägen ist eine Technik, die an der Rückseite der Fassungen kleine Stege übrig lässt. Es entsteht ein Wabenmuster, welches das Licht durch den Stein treten lässt und spart zusätzlich Edelmetall; das Schmuckstück wird somit auch leichter.

 

 

Bewegliche Verbindungen, Verschlüsse

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die zahlreichen Verbindungen für Bracelets und Colliers. Die Gelenke können mittels Scharnieren, Ösen oder Kugelgelenken zu beweglichen Objekten verbunden werden.

Die Stücke, die spezifisch für ein Schmuckstück hergestellt werden, bilden einen weiteren Schwerpunkt. Darunter fungieren die zahlreichen Verschlüsse für Hals- und Armschmuck. Diese können sehr unterschiedlich in der Konstruktion sein und müssen sich in der Handhabung an den Schmuck anpassen. Ein Verschluss für ein Armband muss zum Beispiel einhändig bedienbar sein und das Gewicht einer Kette hat eine wesentliche Bedeutung für die Wahl des Verschlusses. Auch die Nadeln, Broschierungen, Ohrschmucksysteme oder Konstruktionen für Manschettenknöpfe gehören in diese Gruppe.

Bei Artsupport finden Sie eine grosse Auswahl an unterschiedlichen Fournituren in Platin, Gold, Silber Edelstahl und Titan. In unserem Onlineshop finden Sie von Ohrsteckern bis zu fertigen Colliers in den unterschiedlichen Metallen alles damit Sie Ihre Schmuckstücke nach Ihren Wünschen herstellen können. Eine grosse Auswahl an Perlseiden mit Zubehör ermöglichen es Ihnen die Colliers Ihrer Kunden, sowie Neukreationen professionell aufzuziehen. In unserem Sortiment finden Sie eine grosse Auswahl damit Sie den Service an Schmuck und Uhren durchführen können. Unverzichtbare Werkzeuge wie Diamanttester oder Prüfsäuren – alle Werkzeuge für Vorgänge, die Sie unmittelbar im Kundenkontakt benötigen finden Sie in unserem Onlineshop ebenfalls. Sie finden auch Produkte, um Ihre Kreationen zu präsentieren wie zum Beispiel Verpackungen, Etuis oder Reinigungsmittel.

 

 

Maschinen für den Goldschmied

Die Techniken der Gold‐ und Silberschmiede haben sich im Verlauf der Zeit nicht grundlegend geändert. Erneuerungen fanden in der Einführung von elektrischen Geräten – wie zum Beispiel dem Hängebohrmotor – statt, die den Arbeitsablauf jedoch nicht verändert haben.

Zu den neusten Innovationen in der Schmuck- und Uhrenproduktion gehören die 3D-Drucker. Die Artsupport GmbH trägt der Entwicklung Rechnung, durch das sie für die Uhren- und Schmuckbranche geeignete 3D-Drucker in unterschiedlichen Preislagen im Sortiment führt. Die Entwürfe entwickeln sich mit einer speziellen Software, und täglich kommen mehr Kunstharze auf den Markt. Die Kunstharze werden mit verschiedenen Eigenschaften für die unterschiedlichsten Bedürfnisse entwickelt. Für die Schmuck- und Uhrenproduktion ist es wichtig, sind die Kunstharze giessbar.